Nebenfach Recht in Afrika
Das Nebenfach Recht in Afrika kombiniert Regionalveranstaltungen zu ausgewählten Rechtsgebieten am afrikanischen Kontinent mit Einführungsveranstaltungen zum deutschen und internationalen öffentlichen Recht. Mit seiner Verbindung von großen Vorlesungen und kleinen Seminaren ist es in der Wissensvermittlung sehr abwechslungsreich. Es stellt eine gute Ergänzung zu den Studiengängen Kultur und Gesellschaft Afrikas (KuGeA) und Geographische Entwicklungsforschung Afrikas (GEFA) dar, da sich mit der Rechtswissenschaft ein weiteres Themenfeld für eine interdisziplinäre Auseinandersetzung mit Fragestellungen in Bezug auf den afrikanischen Kontinent eröffnet. Insgesamt setzt sich das Nebenfach aus drei Modulen zusammen, wobei der Lehrstuhl African Legal Studies von Prof. Dr. Thoko Kaime der Ansprechpartner für alle Seminare mit Afrikabezug ist.
Das erste Modul bietet mit Vorlesungen zum Staatsorganisationsrecht und zu Grundrechten eine Einführung in das deutsche öffentliche Recht, die von den jeweiligen Lehrstühlen an der RW-Fakultät angeboten werden. Die von einem Tutorium und einer propädeutischen Übung begleiteten Vorlesungen werden dabei am Semesterende mit einer schriftlichen Klausur abgeschlossen. Insgesamt muss in zwei der drei Veranstaltungen eine Prüfung abgelegt werden, wobei für die Vorlesung zum Staatsorganisationsrecht mit seinen Bezügen zum Völker- und Europarecht eine mündliche Prüfung vorgesehen ist.
Das zweite Modul umfasst eine Einführung in die Rechtssysteme Afrika sowie ein Seminar zu aktuellen Rechtsfragen in Afrika, in dem eine schriftliche Seminararbeit verfasst wird. Ebenso beinhaltet das Modul eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Völkerrecht, wobei die beiden Vorlesungen vom Lehrstuhl von Prof. Dr. Jörg Gundel angeboten werden.
Das dritte Modul beinhaltet Veranstaltungen zu ausgewählten Rechtsgebieten am afrikanischen Kontinent, wobei ein Fokus auf dem Verfassungsrecht, den Menschenrechten und Fragen der Klimagerechtigkeit im Globalen Süden liegt. Zudem wird eine Einführung in die Rechtssoziologie oder Rechtsvergleichung besucht sowie eine Einführung in das englische Recht oder eine Einführung in das französische Recht. Abgeschlossen wird das gesamte Modul mit einer mündlichen Prüfung.
Prüfungsordnung Nebenfach Rechtswissenschaft
Leitfaden für das Nebenfach Rechtswissenschaften –Recht in Afrika
Lisa Strube
"Neben meinem Hauptfach Geographische Entwicklungsforschung Afrikas wählte ich das Nebenfach Recht in Afrika. Die unterschiedlichen Rechtssysteme des afrikanischen Kontinents sowie die aktuelle Rechtsentwicklung in afrikanischen Staaten sind ein spannendes Themenfeld, insbesondere in Kombination mit dem Hintergrundwissen aus der geographischen Entwicklungsforschung. Die kleinen Seminargruppen waren perfekt für Diskussionsrunden. Besonders gefiel mir der Austausch mit den anderen Studierenden, welche teilweise andere Hauptfächer hatten. Dadurch ließen sich Rechtsfragen aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln betrachten. Insbesondere die Seminare zum Familien- und Bodenrecht, aber auch die juristischen Einführungsveranstaltungen wie Grundrechte und Völkerrecht bieten mir nun für meinen Human Rights Master das nötige Grundwissen."
Ian Pasternak
„Die Kombination Geographische Entwicklungsforschung und Rechtswissenschaften klingt vielleicht zunächst nicht so naheliegend. Allerdings wird hier der komplexe Themenbereich Afrika um wertvolle Perspektiven aus dem Internationalen Recht und dem Gewohnheitsrecht ergänzt; Perspektiven, die sonst in keiner Veranstaltung des Hauptfaches zum Tragen kommen. Die Zusammenhänge werden schnell deutlich: Zuletzt habe ich mich mit dem Fall Jean-Pierre Bembas beschäftigt, dem ehemaligen kongolesischen Vizepräsident, der wegen Kriegsverbrechen in der Zentralafrikanischen Republik vor den Internationalen Strafgerichtshof gestellt wurde.“
Sophie Stange
„Ich habe mich für die Kombination Kultur und Gesellschaft Afrika als Hauptfach und Recht in Afrika als Nebenfach entschieden. Recht in Afrika verbindet für mich das nötige Grundwissen aus den juristischen Veranstaltungen wie Grundrechte und Völkerrecht mit spezifischen Kenntnissen zu Rechtssystemen in einzelnen Ländern Afrikas. Gerade durch diese Verknüpfungsgebiete ergeben sich neue Möglichkeiten, Probleme zu verstehen und vielleicht auch nach Lösungen zu suchen. Besonders der Austausch unter den Studierenden, aber auch die Diskussionen mit den Lehrenden gefallen mir sehr gut. Außerdem wird einem in den Sitzungen immer das Gefühl vermittelt, etwas in der Welt verändern zu können, was bei einigen Problemstellung manchmal unwirklich scheint.“
Klara Schmalbach
"Ich schätze mein Nebenfach 'Recht in Afrika' immer noch sehr für den zusätzlichen Blickwinkel den es mir auf strukturellen Herausforderungen ermöglicht hat. Das vermittelte grundsätzliche Verständnis von Recht und damit die Fähigkeit den Handlungsspielraum von Gesetzgebung und Rechtsprechungen im nationalen wie internationalen Umfeld einschätzen zu können, hat mir nicht nur ein differenziertes Bild vom afrikanischen Kontinent gegeben. Die Mischung aus klassischen Jura Vorlesungen und spezifischen Seminaren im afrikanischen Kontext war eine tolle Ergänzung zu meinem Hauptfach 'Geographische Entwicklungsforschung Afrikas'. Auch jetzt in meinem Master 'Governance of Sustainability' ermöglicht es mir transdisziplinär zu denken und arbeiten."